Chirurgische Kastration

Wie läuft die chirurgische Kastration ab?

Bei einer chirurgischen Kastration entfernt der Tierarzt beide Hoden durch einen kleinen Hautschnitt vor dem Hodensack (Skrotum). Alternativ kann bei Rassen mit einem sehr großen, pendelnden Hodensack der Hodensack zusammen mit den Hoden entfernt werden.

Der Hund ist während der gesamten Operation in Vollnarkose.

Wenn der Hund betäubt ist, wird der Bereich um den Hodensack für die Operation vorbereitet. Die Haare werden entfernt und das Gebiet der Operation gründlich gereinigt und desinfiziert. Im Anschluss wird das Operationsfeld mit einer sterilen Abdeckung versehen, um das Infektionsrisiko zu minimieren. Es wird ein kleiner Hautschnitt vor dem Hodensack gesetzt. Beide Hoden hängen an einem Samenstrang, der aus dem Samenleiter und der Blutversorgung der Hoden und Muskeln, welche die Hoden in der richtigen Position halten, besteht. Bevor der Tierarzt die Hoden entfernt, bindet er beide Samenstränge ab, um den Blutfluss zu stoppen.

Nachdem beide Hoden entfernt wurden, näht der Tierarzt die Operationswunde. Oft wird für den oberflächlichen Verschluss der Haut ein Faden verwendet, welcher wieder entfernt werden muss, sobald die Wunde verheilt ist (meist nach 10 Tagen). Alternativ kann die Hautwunde intrakutan (in der Haut) genäht werden. Das bedeutet, dass man von außen keine Naht sieht und der verwendete Faden sich von alleine auflöst.

Wenn die Operation ohne Komplikationen verlaufen ist, können Sie Ihren Hund normalerweise am selben Tag wieder nach Hause nehmen.

Ist die chirurgische Kastration mit Schmerzen verbunden?

Die Kastration findet immer unter Vollnarkose statt. Sowohl während der Operation als auch in den Tagen danach wird Ihr Hund bei Bedarf mit Schmerzmitteln versorgt.

Was muss ich beachten, wenn mein Hund nach der Operation nach Hause kommt?

Nach dem Erwachen aus der Vollnarkose wird Ihr Hund noch etwas benommen und unsicher auf den Beinen sein. Bereiten Sie ihm zu Hause einen ruhigen, warmen Platz, an dem er sich ungestört erholen kann.

Nach vollständigem Erwachen können Sie Ihrem Hund kleine Portionen Futter anbieten.

Achten Sie auf die Operationsnaht

Nach der Kastration hat Ihr Hund eine Operationsnaht vor dem Hodensack, durch welche die Hoden entfernt wurden. Um den Bereich gründlich reinigen zu können, wurden die Haare entfernt.

Kontrollieren die den Operationsbereich täglich. Bei Rötungen, Schwellungen, Flüssigkeitsansammlungen und/oder anderen Auffälligkeiten sollten Sie Ihren Tierarzt kontaktieren.

In den ersten 10 Tagen nach der Kastration sollte Ihr Hund gegebenenfalls einen Halskragen oder einen anderen Schutz tragen, um ihn am Belecken oder Knabbern an der Naht zu hindern. Dies kann zu Komplikationen führen, wie einer Entzündung oder der Öffnung der Naht. Entfernen Sie den Halskragen nur für kurze Zeit – beim Spazierengehen oder wenn der Hund fressen und trinken soll – und nur dann, wenn Sie Ihren Hund aufmerksam beobachten und am Lecken hindern können.

Nachkontrolle beim Tierarzt

Nach etwa 10 Tagen können die Fäden entfernt werden. Wird die Wunde mit selbstauflösenden Fäden genäht oder geklebt, kontrolliert der Tierarzt lediglich die Wundheilung. Kontaktieren Sie Ihren Tierarzt bei Unsicherheiten bezüglich der Wundheilung oder dem Gesundheitszustand Ihres Rüden.

Wie lange dauert es, bis die Wirkung der chirurgischen Kastration eintritt?

Sobald Ihrem Hund die Hoden entfernt wurden, stoppt die Produktion von Testosteron und der Samenzellen.

Vereinzelte befruchtungsfähige Spermien können sich jedoch bis 2 – 3 Wochen nach der Kastration im Samenleiter befinden. Ihr Rüde kann in diesem Zeitraum eine läufige Hündin decken und auch befruchten. Daher ist es wichtig, dass Sie Ihren Rüden 2 – 3 Wochen nach der Kastration von läufigen Hündinnen fernhalten.

Bis Sie eine Auswirkung auf das Verhalten Ihres Rüden bemerken, kann es längere Zeit dauern. Das Ausbleiben von Veränderungen deutet darauf hin, dass die unerwünschten Verhaltensmuster  nicht testosteronabhängig sind.